Freitag, 9. Mai 2008

Erkenntnis Nr. 5: Zeitmanagement

Da muss ich mich direkt für mich schämen! Im Head meines Blogs töne ich lauthals, dass mir unzuverlässige Personen unsympathisch sind und selbst bekomme ich es nicht gebacken meinen Blog regelmäßig zu pflegen...
Tja, was soll ich sagen? Das Referendariat ist schuld!
Das erste Halbjahr empfand ich echt als Stress. Ich habe nur routiert und kam mit dem Vorbereiten, Ausarbeiten, Anfertigen und Kontrollieren nicht hinterher. Jetzt, im zweiten Halbjahr, habe ich das Gefühl, läuft es für mich recht entspannt und wunder mich nur noch über den Stress der anderen. Mach ich was falsch???
Nein, ich habe mir nur Grenzen und Prioritäten gesetzt! Zu allererst habe ich was gegen meinen Hang zum Perfektionismus getan! Ich habe beschlossen, dass nicht mehr JEDE STUNDE perfekt sein muss. Nicht jede Stunde muss für die Schüler etwas Besonderes sein. Ist auch quatsch, dann wird das Besondere doch Normalität. *g* Und überhaupt kann ich nicht zaubern! Auch meine Kreativität ist erschöpflich, wie ich feststellen musste.
Diese Feststellung schließlich war auch der Grund, weshalb ich entschied: Es muss sich was ändern! Ich war am Ende des ersten Halbjahres so unzufrieden mit mir und meiner Umwelt - das war unerträglich. Und seitdem ich nicht mehr auf Krampf versuche kreativ zu sein, bin ich es wieder. Wahnsinn! *g* Zumindest behaupten, dass meine Mentorinnen.
Meine 2. Grenze heißt: ab abends um acht fallen alle Stifte! Am Anfang kostete mich das schon etwas Selbstdisziplin, aber inzwischen ist mein Zeitmanagement echt klasse. Das verdanke ich auch z.T. meinem Outlook, wo ich immer alle Aufgaben auf einen Blick habe. Das Zauberwort heißt Koordination. Selbstverständlich sind kooperative und soziale Lernformen aufwändiger in der Vorbereitung, aber es rentiert sich. Wenn ich eine Gruppenarbeit vorbereite oder Lernen an Stationen, sitze auch ich natürlich schon einige Stunde oder auch mal einen ganzen Tag. Da aber solche Sozialformen bekanntlich auch mehr Zeit in Anspruch nehmen als 45 Minuten, bin ich in Sachen Vorbereitung für die nächste Unterrichtsstunde fein raus. Bleibt Zeit für andere Dinge.
Ich habe es auch aufgegeben alles neu zu erfinden. Ich muss mir nicht jede Aufgabe selbst aus den Fingern saugen. "Wissen ist, wissen wo es steht bzw. wo man fündig wird." D.h. bei der Erstellung meiner Lernbereichsplanungen suche ich zwar immer eine halbe Ewigkeit nach den passenden Aufgaben und Materialien und durchforste die zahlreichen Lehrmaterialien, die sich inzwischen doch schon bei mir im Schrank angesammelt haben, und das WWW, was sich allerdings bei der Planung der Einzelstunden extrem bezahlt macht. Es stimmt wirklich, je detailierter man die Lernbereichsplanungen macht, desto weniger Aufwand hat man später.
OK, es gibt auch noch andere Gründe, durch die das 2. Halbjahr wesentlich entspannter läuft, die nun unabhängig von meiner Person sind. Ich würde sagen, unser Schuljahresplan ist gut duchrdacht. *g* Zwischen den Winterferien und den Osterferien war nur wenig Zeit... und direkt nach den Winterferien hatten wir einen Methodentag für die Schüler, so dass für mich auch schon wieder 3 Stunden weniger vorzubereiten waren. Unmittelbar vor den Osterferien hatten wir dann Pädagogischen Tag... Gleich in der Woche nach den Osterferien hatten wir für die Klassen 5 bis 9 Projektwoche... insgesamt für mich 3 Stunde bzw. 3x Material, was ich vorbereiten musste und dann mehrfach verwendet habe. Dann habe ich die Gelegenheit genutzt eine mehrtägige Fortbildung zu machen.... dann fahren sämtliche Klassen schön verteilt auch noch auf Klassenfahrt... und da wir Refendare reinrechtlich im 1. Ausbildungsjahr nicht alleine unterrichten dürfen, vermeidet es meine Schulleitung mich für Vertretungsstunden einzusetzen. *g*
Also... übt euch im Zeitmanagment!!! Habt immer alles im Blick und nicht nur die Einzelstunde, die einzelnen Klassen, diese eine Woche... plant vorausschauend!